Mittwoch, 26. Oktober 2016

REZENSION zu Der farblose Mann

Buchinfos

Titel: Der farblose Mann
Autor: Milan Johannes Meder
Seitenzahl: 28
Erschienen: 12.04.2016
Verlag: BoD
ISBN: 978-3-8370-5979-3

Preis: 3,99 €

An dieser Stelle erst Mal ein herzliches Dankeschön an den Autor Milan Johannes Meder für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Inhalt

Im Alter von 63 Jahren blickt Christoph Schneider auf sein Leben zurück, das von Düsterkeit und Trauer geprägt war. Isoliert von seinen Mitmenschen war er lange Zeit alleine mit sich und seinen Gedanken, Begriffe wie Freiheit, Heimat, Liebe oder gar Zugehörigkeit waren für ihn nur leere Hüllen. Erst als er seine spätere Frau Sara kennenlernt, beginnt er nach und nach seinen selbst errichteten Schutzpanzer abzulegen und lässt sie schließlich in sein verwundbares und zugleich verzweifeltes Inneres blicken. Er erzählt Geschichte, die von Verrat sowie Verlust handelt und deren einsamer Held jedoch immer wieder versucht Farbe in sein Leben zu bringen, er selbst.

Eigene Meinung

Es hat mich sehr gefreut, mit "Der farblose Mann" in die Lebensgeschichte Christoph Schneiders einzutauchen und den vielfältigen Wegen seiner Gefühle zu folgen, weshalb dieses kleine Büchlein von mir vier Eier bekommt. Obgleich es nur wenige Seiten hat, 28 an der Zahl, enthält dieses Heftchen eine Geschichte, die so viel mehr aussagt als es auf den ersten Blick wirkt. Gemeinsam mit dem Protagonisten und Erzähler der Geschichte, dem 63 Jahre alten Christoph Schneider, begibt man sich auf eine Reise in die Vergangenheit, die zugleich tiefe Einblicke in die Seele eines von der dunklen Seiten des Lebens gezeichneten Menschen gibt. So sieht sich Christoph 1994 beispielsweise in Russland mit sämtlichen Auswirkungen des Krieges konfrontiert, was tiefe psychische Spuren hinterlässt. Wie eine dunkle Wolke beginnt sich das Gefühl des Verlustes in ihm auszubreiten. Das sich ankündigende Gewitter wird durch die schwierigen familiären Verhältnisse zusätzlich verstärkt, da sein Vater ihm eines Tages schonungslos eröffnet, er wäre ein Unfall gewesen und sie hätten sogar an eine Adoption gedacht. Christoph ist oftmals kurz vor dem Ertrinken und steht bereits in jungen Jahren auf der Schwelle des Todes, doch er findet immer wieder einen Weg zurück ins Leben, da er die Hoffnung nie aufgibt. Seine spätere Ehefrau Sara ist für ihn der Sonnenstrahl, der die Wolken durchbricht. Auf unglaublich berührende Art und Weise erzählt er ihr von all seiner Pein sowie den düsteren Gedanken, die er ertragen musste, doch auch seine von Erfolg gekrönten Wiederannäherungsversuche mit dem Vater auf einer gemeinsamen Japanreise enthält er ihr nicht vor. So wenige Seiten und doch so viel Inhalt, habe ich mir nach dem Beenden des Buches mehrmals gedacht. Denn Christoph thematisiert auch den ewigen Kreislauf des Lebens auf sehr eindrucksvolle Weise. "Der farblose Mann" ist ein Buch, das mit starkem sprachlichen Ausdruck von dem immerwährenden Kreislauf des Lebens erzählt, dem Leser ergreifende Einblicke in die gequälte Seele des einsamen Helden der Geschichte gibt und dadurch all jenen Hoffnung spendet, die sie dringend brauchen.
 
Bewertung
 

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