Freitag, 4. September 2015

REZENSION zu Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Buchinfos

Titel: Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
Originaltitel: Min mormor hälsar och säger förlåt
Autor: Fredrik Backman
Seitenzahl: 464

Verlag: FISCHER Krüger
ISBN: 978-3-8105-0481-4
Preis: 19,99 €

Inhalt

Die siebenjährige Elsa liebt Wikipedia und Superhelden wie X-Men und Harry Potter, doch da sie in der Schule von ihren Mitschülern drangsaliert wird, hat sie nur einen einzigen Freund: ihre 77-jährige, durchgeknallte, chaotische Oma, die ihre Nachbarn in den Wahnsinn treibt. Oma entführt sie mit ihren zauberhaften Märchen in das Fast-Noch-Wach-Land und vertreibt dadurch all ihre Sorgen. Doch dann erkrankt Oma, die selbst Jahre lang als Ärztin praktizierte, an Krebs und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Aber Oma hat für Ritter Elsa noch einen letzten Auftrag, der darin besteht, Briefe an Menschen zu verteilen, bei denen sich Oma entschuldigen will. Allerdings wäre Oma nicht Oma, wenn sich hinter dieser Schatzsuche nicht etwas weitaus Größeres verbergen würde.


Eigene Meinung

Frederik Backman sagt selbst "Perfekte Menschen sind langweilig", was er nach "Ein Mann namens Ove" mit seinen außergewöhnlichen Charakteren in seinem neuen Roman "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" erneut unter Beweis stellt, wofür er von mir fünf Eier bekommt. Diese anrührende und amüsante Großmutter-Enkelin-Geschichte hat mir ein paar großartige Lesemomente beschert, bei denen ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte. Denn mit dieser Hommage an Astrid Lindgren, der Autorin, der Frederik Backman seine Liebe zum Lesen zu verdanken hat, schuf er ein, wie ich finde, Meisterwerk, denn es hat für mich alles was einen guten Roman ausmacht und noch soviel mehr. Mein persönliches Highlight des Buches waren die originell gestalteten Charaktere, da jeder für sich eine unvergleichliche Geschichte hat. So gibt es beispielsweise das Monster, welches sich als herzensguter Kriegsheld entpuppt, die schrullige Britt-Marie, die Meckerziege des Mietshauses, den brummeligen Taxifahrer Alf und nicht zuletzt Elsa. Dieses kleine Mädchen, das mehr Worte kennt als so manch ein Erwachsener, habe ich schon von Beginn an ins Herz geschlossen, wobei das Gefühl des Mitleids überwog. Mit der Zeit ist Elsa jedoch zu einer starken und bewundernswerten Persönlichkeit herangewachsen, die den Erwachsenen schlagfertig ihre Meinung sagt und ihnen dadurch ein Stück ihrer Selbst zurückgibt, besonders denen, die seelisch kaputt erscheinen. Neben den vielfältigen Charakteren war ich auch sehr von Frederik Backmans herzerwärmenden und empathischen Schreibstil beeindruckt, denn er versteht es ausgezeichnet, sich in ein siebenjähriges Mädchen hineinzuversetzen ohne dabei kindisch oder übertrieben zu erscheinen. Er entführt die Leser in eine Welt, in der es gelingt, mithilfe der Kraft der Phantasie das Vertrauen in sich selbst zu finden und sich den Problemen zu stellen. Dieses einfühlsame Meisterwerk voller komischer und überraschender Wendungen garantiert höchsten Lesegenuss, bei dem einem mit Sicherheit nicht langweilig wird.

Bewertung
 

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